Ihr Wunden Christi, seid gegrüßt,
der reichen Liebe Unterpfand.
Es fließen Bäche blutig rot
Aus dieser Quelle immerdar.

Ihr überragt der Sterne Glanz,
des Balsams und der Rose Duft,
an Wert den schönsten Edelstein
und Honigseim an Süßigkeit.

Ihr seid für uns das Eingangstor
und unserer Herzen Zufluchtsort.
Dorthin verfolgt uns nimmermehr
des Feindes Wut, die hier uns droht.

Wie manchen Streich empfing der Herr,
als er entblößt im Saale stand!
In wie viel Strömen floss das Blut
aus seinem wundgeschlagnen Leib!

Die Dornenkrone, welch ein Schmerz!
durchdringt die heil’ge Gottesstirn,
und Nägel, grausam hart und stumpf,
durchbohren Händ und Füße ihm.

Als er des Lebens Geist verhaucht,
freiwillig, nur aus Liebesglut,
dringt noch ein Speer durch seine Brust
und Blut und Wasser quillt hervor.

Dass voll sei der Erlösung Werk,
wird in der Kelter er gepresst.
Der Heiland denkt ja nicht an sich,
gibt voll und ganz sein Blut dahin.

Kommt alle her zu diesem Quell,
die ihr mit Sünden seid befleckt.
Wer dieses Bad des Heiles nimmt,
wird rein und frei von aller Schuld.

Ihm, der an Vaters Seite thront,
der uns erlöst in Seinem Blut
und uns gestärkt im Heil’gen Geist,
Ihm sei der schuldige Dank geweiht.
Amen.

Quelle: Aus dem Brevier – 5 Jahre Ablass.
Vollk. Ablass wie gewöhnlich. Poenit. 22. Nov. 1934