DAS GÖTTLICHE WIRKEN FÜHRT IM INNERN DES MENSCHEN
DIE IN DER HEILIGEN SCHRIFT BEGONNENE OFFENBARUNG FORT.DOCH DIE BUCHSTABEN, DIE GOTT ZUM SCHREIBEN BENUTZT,
WERDEN ERST AM JÜNGSTEN TAGE SICHTBAR.
Nachdem sich die Wahrheit Gottes durch das Wort kundgetan, offenbarte sich die Liebe Gottes durch die Tat. Der Heilige Geist setzt das Werk des Erlösers fort. Während er der Kirche beisteht, das Evangelium Jesu Christi zu predigen, schreibt er selber ein eigenes Evangelium. Er schreibt es in den Herzen.
Alle Handlungen, alle Augenblicke der Heiligen bilden dieses Evangelium des Heiligen Geistes.
Die heiligen Seelen sind das Papier, ihre Leiden und Taten dienen als Tinte.
Mit der Feder seines Wirkens schreibt der Heilige Geist dieses lebendige Evangelium.
Doch erst am Tage der Glorie wird man es lesen können, dann, wenn es aus der Presse dieses Lebens hervorgehen und veröffentlicht wird. Welch wunderbares Geschichtswerk!
Ein herrliches Buch verfasst gegenwärtig der Heilige Geist! Es ist im Druck, heilige Seelen.
Kein Tag vergeht, ohne dass nicht Buchstaben gesetzt werden, Druckerschwärze gebraucht wird
und Blätter ausgefüllt werden. Doch wir befinden uns in der Nacht des Glaubens.
Das Papier übertrifft an Dunkelheit die Druckerschwärze. Die Lettern sehen verworren aus.
Eine Sprache aus einer andern Welt wird da gesprochen; man versteht nichts davon.
Erst im Himmel werdet ihr dieses Evangelium lesen können.
Quelle: „Hingabe an Gottes Vorsehung“ – P. Jean Pierre de Caussade S.J. – 1952